Dienstag, 25. September 2012

Aus aktuellem Anlaß: Tour de France kommt 2013 zum Mont Ventoux

Die Gerüchteküche um den Streckenverlauf der Tour de France 2013 - der Jubiläumstour anläßlich der 100. Ausgabe – brodelt zwar schon länger, aber so langsam scheinen sich die Zeichen zu verdichten, dass auch der Mont Ventoux mal wieder auf dem Programm stehen wird. Das vermeldet zumindest heute das Online-Portal cyclingnews.com. Sollte es so kommen gehe ich aber jede Wette ein: ich war vor knapp zwei Wochen öfter oben, als es die Pros an diesem Tag sein werden ...


:)

Montag, 24. September 2012

Vive la France: Zurück aus der Provence

Tolle Dörfer und Städte, weite Lavendel- und Obstfelder, erstklassiger Wein, strahlend blaues, glasklares Meer, leckeres Essen und natürlich der Mont Ventoux: die Provence hat auch außerhalb von St. Tropez viel zu bieten. So viel, dass wir uns nicht auf einen Ort festlegen wollten, sondern den Urlaub wieder zweigeteilt haben. Zuerst Rennradfahren am Mont Ventoux, danach Baden und Schnorcheln in Cassis. Aber ganz zum Stillstand verdonnert war das Rad auch da – logo – nicht. Ein paar Appetithäppchen gibt's vorab, der große, schöne Rest und ein paar GPS-Touren folgen sicher ...




Donnerstag, 6. September 2012

Winter im Sommer: Der Alpenbrevet 2012

Ich stehe am Stand von Specialized, als die SMS des Veranstalters des Alpenbrevet bei mir eintrudelt: Schneefall. Passsperren, Absage. Kurz später erreicht mich der Anruf von JB. Was tun? Außer mir ist noch ein weiterer Mitfahrer auf dem Weg in die Schweiz, ein Alternativ-Programm muss her. Das Problem: ich bin nicht alleine unterwegs, mein Vater ist dabei. Und der muss eigentlich schon am Sonntag morgen zurück. Für mich hieße das: nix geht radfahrtechnisch. Mist. Zumal mich der nächste Anruf von JB gerade erreicht: Alternativprogramm steht - am Sonntag soll das Wetter besser werden, geplant ist, zumindest die kleine Runde als private Tour zu fahren. Mhhh. Frage an meinen Vater: Ginge es eventuell, doch später abzureisen? Geht. Yippeah. Rückruf bei JB: Bin dabei, wir müssen nur früh los. Ok, 7:00 Uhr. Perfekt. Wir informieren alle, dass wir Sonntag jetzt doch später als erwartet zu Hause eintreffen werden, schlendern noch ein wenig über die Eurobike, dann stellen wir uns in den Stau Richtung Schweiz. Bodenseefähre, Zürich – das mistige Navi wählt eine Alternativroute mitten durch die Stadt, das kann mein Garmin besser – Vierwaldstättersee und ab ins Haslital. Im Dunkeln erreichen wir Meiringen, es regnet in Strömen. Taschen ausladen, einchecken, ab zum Essen. Leider teuer. Aber immerhin auch lecker.



Am nächsten Morgen: immer noch Regen. Auch die Temperaturen sind deutlich nach unten gewandert, die Berge schimmern knapp unterhalb der Baumgrenze weiß. Aber in den Wolken zeigen sich ein paar Lücken und es sieht längst nicht so schlimm aus wie angekündigt, ich bin schon bei mieserem Wetter bei Rennen gestartet. Aber ok, ein Rennrad ist kein MTB, Rennradfahrer sind keine Biker – und Passsperren gibt es tatsächlich. Also Wandertour statt Rennrad. Wir nehmen zuerst die Gondel nach oben, leider auch teuer, und plumpsen mitten in den Winter. Sicher 50 cm Neuschnee. Ich baue einen Schneemann, dann machen wir uns auf den Weg nach unten. Zuerst wieder per Gondel - Wanderwege sind unter dem Schnee nicht auszumachen – dann zu Fuß. Fast so gut wie das geplante Rennen: der Pfad führt zuerst noch flach durch eine schöne Almenlandschaft, dann fällt er wurzelig und steiler in den Wald ab, am linken Rand geht es fast senkrecht nach unten: Die Alpbachschlucht Direkt in die Schlucht geht es von oben leider nicht, also weiter runter. Nach einer gefühlten Ewigkeit und einer leckeren Jausenpause mit Bündner Fleisch und Weißbrot aus dem Rucksack, sind wir unten und gehen gleich wieder rauf: die Alpbachschlucht von unten. Schön, aber kurz. Und nu? Zurück ins Hotel? Fußball-Bundesliga? Öde. Also auf zur nächsten Sehenswürdigkeit: Reichenbachfall Steil geht es mit der Zahnradbahn, (leider ebenfalls teuer und einen dreisten Umtauschkurs von 1:1 gibt es extra) nach oben, man erreicht die Bergstation und ab hier geht es zu Fuß weiter. Mittlerweile tun mit die Füße weh, aber was soll's, die Aussicht ist es wert. Und außerdem wartet oben ein Restaurant. Klar, teuer, und den Umtauschkurs legen sie auch hier ganz dreist zu ihren Gunsten aus. Kuchen, ein Kaffee, eine Apfelschorle, Rückmarsch. Wieder am Wasserfall vorbei, immer noch schön, ab ins Bähnli und schon sind wir wieder in Meiringen. Kurz ins Hotel, dann Pizzeria und ins Zimmer. Pennen. Halt. Ich muss noch mit dem Hotelier vereinbaren, dass er mir das Frühstück etwas früher serviert - immerhin will ich um 7:00 Uhr auf dem Rad sitzen. Verhandlungen sind keine nötig, er verspricht mir, dass mir etwas vor die Zimmertür gestellt wird. Jetzt aber: Pennen.



Rrrrring. 6:15 Uhr. Zuerst der Wettercheck: Alles gut. Blauer Himmel, nur ein paar Nebelfelder sind noch übrig. Also nix wie raus aus den Federn. Ich versuche, leise zu sein, um meinen Vater nicht zu wecken und verschwinde im Bad. Dusche, Anziehen, Frühstück. Sollte vor der Tür stehen. Aber da steht nix. Vor den Zimmern rechts und links von uns auch nur gähnende Leere. Na toll. Ich stopfe mir die Trikottaschen mit Riegeln und Gels voll, packe die Kamera, Geld und Handy ein und bin schon auf dem Weg zum Treffpunkt als mein Telefon klingelt. JB. Haben verpennt, der Start verzögert sich um eine Stunde. Mein Vater nimmt die erneute Verzögerung locker. Aber sicherheitshalber beschließen wir: Sollte es doch zu spät werden, lasse ich mich halt unterwegs von ihm aufpicken. Immerhin: die Verspätung verschafft mir die Chance, doch noch im Hotel zu frühstücken. Nach ein paar Scheiben Kranzkuchen, 2 Brötchen und einem Cappuccino bin ich endlich soweit: Aufbruch. Ich rolle zum Treffpunkt, wo ich bereits erwartet werde. Meine Mitfahrer stecken schnell die Räder zusammen, Abfahrt. Raus aus Meiringen und rauf zum Grimsel. Die Steigung ist mäßig, die Landschaft gigantisch: weißbedeckte Gipfel über grasgrünen Almen, darüber ein blauer Himmel mit hingetupften Wölkchen. Alpenkitsch pur. Ich könnte jodeln vor Freude, fürchte aber, dass mich meine Mitfahrer dann in die nächste Schlucht schubsen. Also besser Klappe zu und die Luft für den Anstieg sparen. Denn langsam wird die Straße steiler, Kehre folgt auf Kehre. Hammergeil. Wir erreichen die Passhöhe, schießen Fotos, ich telefoniere mit meinem Vater. Die Idee: er kommt mit dem Auto hinter uns her - das hier ist panoramamäßig besser als die Wanderung, die er eigentlich geplant hatte. Dann Windjacken an und die Bremshebel immer schön im Griff behalten – es geht bergab. Schnell wie der Wind sausen wir nach Gletsch und schon wandert die Kette wieder aufs kleine Blatt: Furkapass, wir kommen. Zuerst aber Fotostopp - die Furkabahn schnauft dampfwolkenkeuchend vorbei. Klick, Klick, Klick, weiter nach Belvedere, der Name passt, die Aussicht ist wirklich schön. Nur vom versprochenen Rhonegletscher ist nicht mehr viel zu sehen, der kümmerliche Rest schwitzt in der Wärme gerade wahrscheinlich genauso viel wie ich. Aber jammern hilft nicht, knapp 300 Höhemeter warten noch. Wir nehmen wieder Fahrt auf und werden plötzlich böse von hinten angehupt. Zum Glück drehe ich mich um, bevor ich den Mittelfinger nach oben recke - mein Vater hat uns eingeholt. Großes Hallo am Furkapss, Fotos, rasend Abfahrt. Nächster Treffpunkt Andermatt. Ich überlege hier abzubrechen und ins Auto zu steigen, aber die Vernunft siegt: so ein Tag muss bis zum Ende ausgekostet werden. Sustenpass ich komme. Wir rauschen durch die Götschenenschlucht nach Wassem, Kette wieder ganz nach links, Abzweig Sustenpass. Tunnel, Kehre, Tunnel, dann zeigt der Pass sein garstiges Gesicht: eine ewig lange Straße ohne Kehren zieht durch ein weites Tal mäßig steil nach oben. Ich hasse diese Dinger. Wenigstens ist für Ablenkung gesorgt: überall bimmeln Kuhglocken, alle paar Minuten taucht ein neur Berg im Blickfeld auf und Mitfahrer, mit denen man quatschen kann, sind auch noch da. Schön. Genauso wie der Kiosk am Straßenrand kurz vor der Passhöhe. JB spendiert Cola für alle, Aufsteigen, Treten, Tunnel, Ziel erreicht. Sustenpass. Hinter uns: eine gigantische Kulisse aus Dreitausendern. Vor uns: eine gigantische Kulisse aus Dreitausendern aus der nur noch die Spitzen herausschauen. Überm Tal spannt sich eine ziemlich dicke Nebeldecke. Fotos machen, Jacken an, Abfahrt. Brrrrr. Kaum sind wir im Nebel wird es kalt. Und ziemlich duster. Gut, dass wir alle mit Lampen bewaffnet sind, rot und weiß blnkend tasten wir uns gen Tal. Dann durchstoßen wir die Nebeldecke nach unten und wir können es laufen lassen. Endlich. Kurzer Gegenanstieg, noch mal kurz berab, Kreisel, Meiringen. Bike einpacken, raus aus dem Bikeklamotten, rein in Jeans und T-Shirt, mich von JB und WT verabschieden und ab Richtung Autobahn. Wird spät werden heute ...



Epilog zur Schweizer Gastronomie und Hotelerie. Die Preise sind gesalzen. Was angesichts des Panoramas zu verschmerzen wäre, und außerdem bin ich ja im Urlaub hier. Aber: das was man dafür geboten bekommt, hält nur in ein paar Ausnahmen mit den Tarifen mit: Hotelzimmer auf dem Stand von 1960, selbst Etagenduschen sind keine Seltenheit. Mittelmäßiges Essen zu Preisen von Sterne-Restaurants und dazu auch oft noch ein eher mittelprächtiger bis unterirdischer Service. Ich werde sicher zum Brevet im nächsten jahr wiederkommen, Urlaub macht man in ähnlich beeindruckender Alpenkulisse woanders zwar nicht unbedingt viel günstiger, aber deutlich besser.

Dienstag, 4. September 2012

Kaum Neues im Süden: Eurobike 2012

Alles ganz anders, steifer, leichter und natürlich noch viel besser als im Vorjahr - das verspricht jeder Hersteller von Bikes, Parts und Zubehör jedes Jahr aufs Neue. Ob das stimmt, checkt man am besten auf der Eurobike, denn nirgendwo anders in Europa sind auf engstem Raum so viele Hersteller aus der Bikebranche versammelt wie hier. Logo, dass auch ich auf dem Weg nach Meiringen einen längeren Zwischenstopp in Friedrichshafen eingelegt habe, um Eindrücke zu sammeln. Die für mich wichtigste Feststellung: das Bianchi Oltre ist für mich immer noch eins der schönsten Räder auf der Messe, ich hätte mich auch jetzt sofort wieder in den Rahmen verliebt. Nicht so schön finde ich die neuen Farben, macht aber nix, ich habe ja zum Glück bereits eins im klassischen Celeste. Die restlichen Highlights aus meiner Sicht:
Canyon und e:ishock
Canyon, weil sie es endgültig geschafft haben zu einer Bikemarke zu werden, die mehr ist als nur ein Versender von günstigen Bikes. Fest verankert im Rennsport, Bikes mit eigenem Gesicht und Charakter. Der Zeitfahrrahmen ist der Hammer. Die e:i Shock, weil sie für mich die einzige echte Innovation auf der Eurobike war. Gemeinsam von Haibike, Ghost und Lapierre in Zusammenarbeit mit Rock Shox, Trelock und der Ecole Centrale in Lyon entwickelt, sorgt sie per Elektronik für eine intelligente Dampferansteuerung. Zumindest theoretisch haben sich die Erklärungen dazu sehr überzeugend abgehört, ob es sich auch in der Praxis bewährt, kann ich hoffentlich in Kürze mal selbst testen. Erste Erfahrungsberichte klingen jedenfalls ebenfalls positiv. Bleibt die Frage, was man von Elektronik am Bike generell hält – ich bin da nach wie vor skeptisch ...

Mehr nicht? Nein, nicht viel aus meiner Sicht. Jede Menge neue 29er – auch in für mich unsinnigen Rahmengrößen, noch mehr Carbon in allen Bereichen und vor allem: E-Bikes an jeder Ecke. Führten sie 2011 bei den meisten Herstellern noch ein Schattendasein, wurden sie in diesem jahr offensiv in den Vordergrund gestellt. Bleibt zu hoffen, dass Fahrtechnik und Vernunft der potentiellen Käufer mit den Möglichkeiten mithalten, die diese Bikes defintiv bieten.



Montag, 3. September 2012

Alpenbrevet abgesagt? Gefahren wird trotzdem

Es kam, wie es in diesem Sommer kommen musste: Schneefall und Pass-Sperre in den Alpen. Rennradfahren also unmöglich - der Alpenbrevet wurde abgesagt. Gefahren sind wir trotzdem – am nächsten Tag, bei perfektem Wetter und dank des Neuschnees auch perfekter Alpenkulisse. Wie aus dem Märchenbuch. Ausführlicher Bericht zum Brevet-Wochenende in Meiringen folgt in Kürze, ein paar Impressionen gibt es schon jetzt.