Samstag, 31. Mai 2014

Bike 4 Peaks: Warmfahren fürs Etappenrennen.

Spontane Planänderung wegen akuter Unlust - der Tegernsee-Bike Marathon morgen findet definitiv ohne mich statt.  Kein Bock auf Matsch, Schlamm und vor allem darauf wieder alleine ohne Team-Mates im Startblock abzuhängen. Stattdessen heute das gute Wetter  zu einer weiteren Rennrad-Tour mit dem Guilty 76 Racing-Team genutzt. Aus schlechten Gewissen immerhin inklusive Bergintervallen. Vier Mal vier Minuten L5.  Aua.  Danach gechillt und locker zurück durch Taunus, Vogelsberg und Wetterau.  Jetzt tapern bis Mittwoch, dann fällt der Startschuss zur Bike 4 Peaks.  Bin gespannt was mich da erwartet,  die Profile der Etappen sind so gar nicht meins und auch die Form ist eher so lala.  War aber zu erwarten  – ein Trainingspensum von neun Stunden / Woche im Schnitt ist einfach auch in diesem Jahr zu wenig, um vorne mitmischen zu können … Egal,  Hauptsache der Spaß an MTB-Rennen kehrt langsam mal zurück …




Mittwoch, 21. Mai 2014

Frisch eingetroffen: mudcatcher enduro // mk1

Nach dem auch langfristig erfolgreichen Feldversuch mit dem mudcatcher rear // mk1 gibt es Nachwuchs im Portfolio von mudcatcher: den enduro // mk1. Einsatzbereich MTB, baugleich für Vorder- und Hinterrad, Befestigung jeweils mit Kabelbindern. Was sie können, werde ich ab sofort testen. Wobei ab sofort heißt: sobald es wieder regnet und matschig wird auf den Trails. Erfahrungsgemäß wird es also nicht lange dauern, bis es soweit ist ... leider ...

Montag, 19. Mai 2014

Gelungenes Jubiläum: Der 10. Schinderhannes Bike Marathon.

Absagen, wenn ein guter, alter Bekannter Geburtstag feiert? Kommt nicht in Frage – selbst wenn die Form nur für die Kurzstrecke reicht. Die Konsequenz: 103 Minuten Pressatmung, dicke Beine und mit Platz sechs in der Altersklasse ein Ergebnis, über das ich mich auch heute noch prima ärgern kann. Erstens, weil ich selbst mal wieder zu blöd war, richtig zu pacen und so im Ziel wertvolle Körner übrig hatte, die ich prima in die Hatz aufs Podium hätte investieren können. Und zweitens, weil ich ausgerechnet an einer der ungünstigsten Stellen der Strecke ziemlich unsanft von einem anderen Teilnehmer ausgebremst wurde, der eine der elementarsten Regeln eines Marathon-Rennens nicht kannte. Deshalb noch mal hier und extra in Großbuchstaben: DER RUF „LINKS“, „RECHTS“ ODER „MITTE“ SIGNALISIERT, DASS DER RUFER GENAU DA ÜBERHOLEN WIRD: ES IST KEINE ANWEISUNG GENAU DAHIN ZU STEUERN. Aber gut, der Teilnehmer war auf der Funstrecke unterwegs und auch deshalb habe ich auch gar nicht geschimpft, nicht mal ein bisschen. Nur ganz leise geflucht habe ich vielleicht, nach innen, ich schwöre. Gekostet hat mich der gescheiterte Überholvorgang knappe 30 Sekunden – klingt wenig, ist aber viel, wenn man dadurch den Anschluss an die Gruppe mit einigen direkten Konkurrenten verpasst und auch mit Puls 180 und der Lenkstange zwischen den Zähnen nicht mehr hinkommt so ganz alleine im Wind ... Mit der Gruppe auch dahin: mein Plan bis zum letzten Anstieg schön im Windschatten zu bleiben, um dann zum Generalangriff zu blasen. Also Plan B: Treten bis der Arzt kommt und hoffen, dass die anderen früher oder später einbrechen würden. Einen Gefallen, den sie mir aber bis zum Schluss für mich komplett unverständlich nicht erweisen wollten. Nix zu machen also – Podium verpasst. Was ist sonst noch erwähnenswert? Außer meinen Unterstützern am Streckenrand natürlich? Zuerst die wieder mal unfassbar geile Strecke – dem Jubiläum mehr als angemessen. Flow-Trail folgte auf Flow-Trail, so viele Trailmeter, wie in Emmelshausen auf 38 Kilometern zusammenkommen, schaffen andere Marathons auf 100 Kilometern und in 10 Jahren nicht. Und natürlich auch die Organisation: Wie immer unaufgeregt und bis zum kleinsten Detail perfekt. Genug Gründe also, dem Schinderhannes Bike Marathon noch viele weitere Jubiläen zu wünschen – gerne auch wieder bei so ganz und gar untypischem Schinderhannes-Wetter wie gestern ...






Montag, 5. Mai 2014

Läuft: Saisonstart beim Riva del Garda Bike-Marathon.

Pffft“. Das Geräusch kenne ich: Luft, die aus einem Reifen zischt. Manchmal hat man Glück und es erwischt den Gegner. Diesmal aber erwischt es mich selbst. Mein Hinterrad ist mindestens so platt wie die abgedroschenen Altherren-Witzchen eines ehemaligen FDP-Spitzenpolitikers. Die Dichtmilch? Dichtet nicht, der Riss ist einfach zu groß. Also Schlauch rein. Doch erst mal muss der verdammte Reifen von der Felge. Ich breche mir fast die Finger, aber das Ding will nicht runter. Mit zwei Reifenhebern, brachialer Gewalt und der Hilfe eines Betreuers vom Team Cicli Pederzolli schaffe ich es schließlich – und stehe vor dem nächsten Problem: auch das verdammte Tubeless-Ventil ziert sich. Wir probieren es mit allen Tricks – keine Chance. Nach gut 20 Minuten geben wir auf, ich schultere das Bike und trabe los. Knappe drei Kilometer später erreiche ich die Verpflegung, finde eine Zange und das Ventil ist Geschichte. Neuen Schlauch rein. CO2-Kartusche aufdrehen und „Pffft“: Den Schlauch aus meiner Satteltasche entpuppt sich als unnötig mitgeschlepptes Zusatzgewicht. Das Ventil ist nicht komplett einvulkanisiert, fröhlich pfeift die Luft aus dem Loch. Zum Glück bin ich nicht allein – der nette Helfer von eben ist mittlerweile auch vor Ort und überlässt mir einen Schlauch. Reifen runter, Schlauch rein, Reifen drauf – die Luft hält. Allerdings: der Mantel ist ziemlich hin, mal sehen, wie lange das gut geht. Es geht gut bis kurz nach San Giovanni. Kaum biege ich aus dem letzten Trail-Anstieg auf die lange Downhill-Schotterpassage ein, hat auch Schlauch Nummer zwei sein Leben ausgehaucht. Laufen also. Langsam habe ich Übung und das Pedal haut mir nur noch bei jedem zweiten Schritt in die Wade, echt prima. Dann löst endlich Asphalt Schotter ab, ab sofort wird gerollt. Zwei Kehren rollen, dann kommt mir ein Tourenbiker-Pärchen entgegen. Sie bieten mir so freundlich ihre Hilfe an, dass ich sie nicht ablehnen kann. Der nächste Schlauch wird montiert – und der nächste Schlauch löst sich nur ein paar Meter später in Luft auf. Das Angebot des Mannes auch noch den Ersatzschlauch seiner Partnerin dem Bike-Gott zu opfern, schlage ich aus – ist eh sinnlos. Und was soll’s – rollen ist ja auch fahren. Irgendwie. Der schlaffe Mantel schlackert auf der Felge hin und her, aber solange ich nicht schneller werde als 10 bis 15 km/h geht es und die Gefahr, die teure Felge zu zerstören, hält sich in Grenzen. Das neue Ziel: der nächste Kontrollpunkt. Dort plane ich, mich in den nächstbesten Besenwagen zu verkrümmeln. Der Kontrollpunkt kommt, Besenwagen kommt aber sicher keiner. Sagt zumindest der dort abgestellte Helfer. Noch gut 15 Kilometer bis ins richtige Ziel. Abholen lassen? Nur: wohin soll ich Swantje dirigieren? Und wie lang dauert das? Fluchend rolle ich weiter. Der nächste Trail, ich laufe. Asphalt. Ich rolle. Varignano. Ab hier nur noch Asphalt. Nur noch rollen. Der letzte, wirklich leichte Gegenanstieg und ich überhole sogar ein paar der Teilnehmer, die eben noch mit 70km/h an mir vorbeigedonnert sind. Luschen. 40 Minuten später rolle ich in Riva ein –  im Renntempo und einer guten Gruppe schafft man das auch mal in guten zehn. Ganz kurz überlege ich, die Zeitnahme zu verweigern und vor der Matte abzubiegen, aber dann pfeife ich auf den verletzten Stolz und rolle auch noch die letzten Meter ins Ziel. Nicht als letzter und mit einer kombinierten Fahr- und Laufzeit, die immer noch locker für eine Platzierung im vorderen Mittelfeld gereicht hätte. Lehre daraus? Keine Schwalbe-Reifen mehr und das Lauftraining wieder aufnehmen natürlich ...