Donnerstag, 20. Dezember 2012

Auferstehung: Spessart Bike Marathon gerettet.

Also doch: nach dem im Vorfeld der diesjährigen Austragung verkündeten Aus heißt es jetzt: Kommando zurück. Die Veranstaltung ist endgültig gerettet und wird nach Riva del Garda und Willingen als dritter Marathon Teil der Eventserie der Zeitschrift BIKE. Seit gestern ist auch die neue Homepage online: Bike Spessart Marathon Aber nicht nur der Name ist neu, auch der Termin ist ein anderer, rückt der Marathon doch recht weit ans Ende des Rennkalenders. Ob die Strecken die gleichen bleiben wie bisher steht noch nicht endgültig fest, es werden auf alle Fälle aber mit Kurz-, Mittel- und Langstrecke wieder drei Streckenvarianten auf dem Programm stehen. Wie bisher ist also für jeden was dabei. Die Anmeldung zum BIKE Spessart Marathon ist ab dem 25.01.2013 offen.




Mittwoch, 12. Dezember 2012

Im Test: Elite Deboyo und Zefal Arctica.

Was trinkt der Biker, wenn es draußen schneit und friert? Eistee. Haha. Aber gut - gegen schlechte Witze kann man wenig ausrichten, gegen eisgekühlte Unterwegsflüssigverpflegung schon. Man kaufe einfach eine der vielen isolierten Thermo-Bikebottles und freue sich mindestens zwei Stunden lang über ein belebendes Heißgetränk während die Füße am Pedal langsam aber sicher festfrieren. Ist es so einfach? Natürlich nicht - schon mein erster Selbstversuch mit der Elite Nanogelite schlug kläglich fehl und bestätigte mal wieder, das Werbeversprechen mit der Realität nicht unbedingt übereinstimmen müssen. Raus mit der Nanogelite, rein mit der Zefal Arctica. Imposanter Name, versprochen wird, das Getränk über 2 Stunden optimal temperiert zu halten. Jetzt kann man über die Definition von "optimal" sicher trefflich streiten - aber ein ziemlich heiß eingefülltes Getränk bei knapp 0°C Außentemperatur in knapp einer Stunde in ein eiskaltes zu verwandeln, ist es für mich jedenfalls nicht. Immerhin: der Tee blieb noch gut weitere 60 Minuten trinkbar, erst dann bildeten sich die ersten Eiskristalle. Gleichzeitig am Bike: Die Elite Deboyo. Laut Hersteller die erste Thermoskanne für den Wettkampf-Einsatz. Viel wichtiger für mich: Satte 12 Stunden soll die Flasche warmhalten. Selbst wenn davon nur die Hälfte wahr wäre, wäre es fast noch zu schön, um wirklich wahr zu sein. Der erste Trinkversuch nach 60 Minuten: Tee ist fast noch so heiß, wie nach dem Einfüllen. Hui. Ab jetzt nutze ich die Flasche in Abständen von ungefähr 15 Minuten und werde echt überrascht. Auch nach zwei Stunden, ist der Tee noch ordentlich warm - aber je leerer die Flasche wird, desto schneller kühlt sich auch das Getränk ab. Nach 2:45 Stunden - länger dauerte mein Training nicht – dann der letzte Schluck aus der Flasche: lauwarm. Also gute drei Stunden, statt der versprochenen 12. Aber schon damit um Längen besser als die Nanogelite und die Arctica. Noch länger sollte die Deboyo funktionieren, wenn man statt dem Bikebottle-Verschluß den zum Lieferumfang gehörenden Themodeckel nimmt - aber damit ist die Flasche nur noch bedingt biketauglich.


Fazit: Die Zefal Arctica ist für mich nicht wirklich wintertauglich, ein ganz klarer Fehlkauf. Ganz anders als die Elite Deboyo, die auch bei längeren Wintertouren noch ein warmes Getränk liefert. Kauftipp.







Montag, 10. Dezember 2012

Goodbye Sossenheim. Hello MTBC Wehrheim.

Nach über 4 Jahren sage ich mit dem RV Sossenheim Servus und Hallo zum MTBC Wehrheim, für den ich in die Saison 2013 starten werde. Der Grund für den Wechsel ist einfach: ich hatte einfach keinen Bock mehr, immer allein beim Training und im Rennen unterwegs zu sein - beim MTBC finde ich hoffentlich endlich genug Gleichgesinnte. Mehr über den Verein und seine zahlreichen Aktivitäten findet man auf der Homepage




Dienstag, 27. November 2012

Rennkalender 2013: Erste Termine fix

Wie immer im Winter: Trainingsmotivation muss her. Und nichts funktioniert bei mir besser, als schon ein paar Renntermine im Kalender zu haben. Blöd nur, dass die meisten großen Rennen mittlerweile richtig viel Geld kosten und die Auswahl deshalb mit Bedacht getroffen werden will. Klar sind daher erst drei: Offenburg, der Grand Raid Christalp und mit der Bike FourPeaks, dem Nachfolger der TransGermay endlich auch wieder ein Etappenrennen. Mal sehen, was noch kommt ...



Sonntag, 18. November 2012

Keine Kirmes: die Saison 2012

Lokale, kleine Rennen mit begrenzten Teilnehmerfeldern - für Marc Cavendish sind das schlicht "beschissene kleine Kirmesrennen, die jeder gewinnen kann". Überträgt man das auf den Mountainbikesport, war die Saison 2012 schon deshalb für mich alles andere als eine Kirmes. Bis auf den Schinderhannes BikeMarathon in Emmelshausen war ich eigentlich nur bei großen, international besetzten Marathons am Start und konnte mich da tatsächlich mit den Besten der Besten messen. Doch auch in anderer Hinsicht war die Saison 2012 keine Spaßveranstaltung: am Anfang immer noch gehandicapt durch den Kahnbeinbruch zum Ende der letzten Saison, musste ich schwer mit mir kämpfen, um überhaupt wieder den Anschluss zu schaffen. Umso überraschter war ich über die guten Platzierungen in Riva (14.) und Emmelshausen (1.) und umso trauriger war ich über den erneuten Rückschlag durch eine ziemlich ekelhafte Virusinfektion. Wieder Trainingspause, Krankenhaus, statt Bikesattel. Danach hieß es wieder kämpfen. Zuerst gegen den inneren Schweinehund, außerdem fast bei jedem Rennen gegen das wirklich durchgängig miese Wetter. Schlammschlacht folgte auf Schlammschlacht, bei der Salzkammergut-Trophy wurde ich gleich 7 Stunden am Stück geduscht. Noch blöder als das Wetter: die Form kam nach der Infektion nie mehr richtig zurück. Dennoch lief die Saison im Rückblick alles in allem gut, mit den Ergebnissen kann ich angesichts der harten Konkurrenz gut leben. Was ich mir für 2013 wünsche: endlich mal verletzungsfrei und gesund durch die komplette Saison zu kommen. Und wieder mindestens einen Stockerlplatz - gerne auch bei einem Kirmesrennen.


Riva del Garda Bike Marathon Platz 14
Schinderhannes Bike Marathon Mittelstrecke Platz 1
Tegernsee Bike Festival D-Strecke Platz 26
Ultra Bike Kirchzarten Extremstrecke Platz 27
Spessart Bike Marathon Frammersbach Platz 13
Salzkammergut-Trophy A-Strecke (211Km / 7052Hm) Platz 34
Ischgl Ironbike Mitteldistanz Platz 5




Mittwoch, 31. Oktober 2012

Offiziell bekloppt: Mitglied im Club des Cingles

Wer bisher noch daran gezweifelt hat: seit ein paar Tagen bin jetzt ganz offiziell ein Bekloppter. Denn endlich (verschlungen ist der Postweg innerhalb der EU) hat mich der Club des Cingles als Mitglied anerkannt. Die Aufnahmebedingungen waren hart: drei mal auf dem Mont Ventoux an einem Tag. Zum Glück hatte ich einen perfekten Tag für meinem Versuch erwischt – kaum Wind, nicht zu heiß, nicht zu kalt. Gestartet bin ich in Bedoin, rauf zum Gipfel, runter nach Sault, rauf zum Gipfel, runter nach Malauscene, rauf zum Gipfel, runter nach Bedoin. Die Belohnung: ein Kuss und ein Zielbier. was will man mehr ...







Montag, 22. Oktober 2012

Noch 'ne Grundlagentour: Vom Main zum grünen See

Nach der Seenrunde eine weitere Grundlagentour, die richtig Spaß macht. Über Radwege, Forstautobahnen und Trails geht es run 65 Kilometer durch den Offenbacher, Hanauer und Frankfurter Stadwald. Auf dem Weg liegen wieder viele Seen und mit der Canyonbrücke ein echtes landschaftliches Highlight. Der erste Teil der Strecke verläuft auf dem Mainuferradweg. Deshalb ist es ratsam, am Wochenende früh dran zu sein, wenn man nicht zum Slalom durch die vielen Spaziergänger und Radwanderer gezwungen sein will. Wer nicht im Trainingsmodus unterwegs ist, findet an der Strecke auch viele schöne Plätze zum Picknicken, am grünen See kann man auch einkehren. Hier geht es zum GPS-Track: MTB-Runde Grüner See



Donnerstag, 18. Oktober 2012

Nur kein Stress: der Wasgau Bikemarathon

Ich hatte es ja versprochen und was versprochen ist wird auch nicht gebrochen – hier kommt alles zum Wochenende in der Pfalz. Eins vorweg: gekotzt wurde nicht beim Wasgau Bikemarathon. Obwohl es tatsächlich einen Streckenposten gab, der die Iso-Zufuhr per Bier sicherstellen wollte. Mit Umdrehungen, wie er uns in tiefstem Pfälzisch fröhlich verkündete. Leider hatten wir es eilig und mussten passen. Doch zurück auf Anfang. Anreise Freitag. Irgendwann gegen 11.00 Uhr trudle ich in Pirmasens ein. Es regnet, der Himmel ist so duster wie die Stadt. Überall leere Geschäfte, bröckelnder Putz. Dafür scheinen sie irgendwann in den 70igern mal das komplette Stadtbudget in Straßen investiert zu haben, die sinnlos im Kreis führen - das Hotel finde ich erst nachdem ich ungefähr 5 mal kreuz und quer durch die Stadt geleitet werde. Ich stolpere in die Lobby und werde von einem Pudel angekläfft. GDPF* denke ich sofort, da steht auch schon die Hotelchefin vor mir. "Haben Sie reserviert?" Natürlich sagt sie es nicht so, wie ich es schreibe, sondern so, wie man in der Pfalz eben spricht. Also antworte ich so wie jeder antworten würde, der nicht hinter den sieben Bergen aufgewachsen ist: "Hä?". Im zweiten Anlauf verstehen wir uns prächtig und ich bestätige, das vorgebucht ist. Auf einen Herrn Ikosa. Sie schaut tatsächlich im Gästebuch nach, ich weiß aber schon: es wird vergeblich sein. Weil kein normaler Mensch auf die Idee käme Hotelzimmer unter einem Foren-Pseudonym zu buchen. Andererseits – es ist Ikosa ... Doch schon kommt die Ansage: "Hammer net". Und jetzt? Prompt bekomme ich die komplette Gästeliste vorgelesen und erfahre: Hanka Kupfernagel, Jens Heppner und Mike Kluge sind auch hier. Datenschutz? Ole. Dann endlich noch ein Name, der mir bekannt vorkommt - nach heftigem Kopfanstrengen bin ich mir sicher: er ist es, das Zimmer ist mein. Tasche rein und zurück zum Auto - bevor die anderen anreisen, will ich noch eine schnelle Runde drehen. Start: in Rodalben. Wieder kurve ich durch Pirmasens, finde diesmal direkt den richtigen Weg, packe mein Bike aus, schalte das GPS ein, wähle den Felsenweg aus und radle los. Wow. Hammer-Trail durch eine Hammer-Gegend. Der Trail windet sich durch eine skurrile Felsenlandschaft, führt in Höhlen und über kleine Bäche. Leider dank des Regens etwas nass und rutschig, man muss aufpassen. Stellenweise ist der Trail eng, schon nach wenigen Metern macht mein Knie Bekanntschaft mit einem schönen Stein, der sich mir garstig in den Weg stellt. Autsch. Weiter. rauf und runter, immer flowig, kaum verblockte Stellen, ab und an mal ein paar Wurzeln. Yeah. Eine Stunde lang. Dann: Krrraaack. Abrupter Stoppie. Die Kette klemmt zwischen Kassette und Speichen. Ich ziehe und zerre, fluche. Vergebens. Dann ein Biker. Ein Eingeborener, der in einem seltsamen Singsang auf mich einredet. Offensichtlich eine weitere Variation der lokalen Mundart. In regelmäßigen Abständen nicke ich freundlich, ich versteh "Steckachse", nicke noch etwa 10 Minuten lang, dann ist es geschafft. "Dschüsch mischt ö" ? Blick auf den Tacho. Noch 22 Kilometer. Blick auf die Uhr. Das wird zu spät, ich muss abkürzen. GPS-Check und los, kurz später bin ich am Auto. Pirmasens, drei Extra-Runden, Hotel. JB ist schon da, Ikosa und Stopel sind im Anflug. Perfekt. 2 Stunden später: Restaurant, Abendessen, Quatschen. Dazu geben wir es uns mal so richtig: Drei alkoholfreie Weizenbier. Für jeden. Den angebotenen Verdauungsschnaps lehnen wir dankend ab - man muss es ja nicht gleich übertreiben.





Der nächste Morgen. Kein Regen. Aber kalt. Frühstück. Abfahrt nach Lemberg, dem Startort des Wasgau Bikemarathons. Bikes ausladen, Räder montieren, Warmfahren. Warmfahren? Quatsch. Ist ja gar kein richtiger Marathon. Ist ja nur eine ausgeschilderte Tour. Was tun bis zum Start? Warten wir halt auf Ikosa. Der hat natürlich seine Handschuhe vergessen, musste zurück. Tvaellen könnten wir auch langsam mal anrufen, der wollte uns doch treffen. Steht schon im Startbereich. Gut. Und nun? Spielen wir noch ein bisschen an der Schaltung von JBs Bike rum. Oh, Umwerfer kaputt. Sagt zumindest der Maschi(e)nenbauer in der Truppe. Ist er auch wirklich - ein Flügel des Leitbleches ist gebrochen. Aber kurz später geht der Wechsel vom mittleren aufs große Kettenblatt trotzdem wieder. Schwein gehabt. Dann taucht Ikosa wieder auf, gemeinsam rollen wir zum Start und beschließen zu warten, bis alle durch sind, um dann locker hinterher zu cruisen. Was tun bis alle durch sind? Pumpen wir doch noch mal den Reifen auf. Pfffffft. Ventileinsatz weg. Aber echt erstaunlich - so ein Nicolai sieht auch platt noch ganz gut aus. Jedenfalls besser als Ikosa, der auf allen Vieren nach dem Mini-Teilchen sucht. Umsonst. Peng. Startschuss. Wir sind gerade bei den Versuchen drei oder vier den Reifen mit Luft zu befüllen. Egal, wir wollten ja sowieso hinterher fahren. Versuch fünf und sechs - Pfffffft. Allerdings ist der Schuldige entlarvt: die blöde Pumpe lässt sich nicht vom Ventil schrauben, ohne den Einsatz mit raus zu drehen. Also ab zur Servicestation und siehe da: eine richtige Pumpe macht auch richtig viel Luft, es kann losgehen. Wo ist Tvaellen? Warmfahren. Streber. Was tun wir? Egal - bloß nix mehr anfassen. Fünf Minuten später sind wir komplett. Los. Nach ein paar hundert Metern geht es in den Wald, wir haben das Ende des Feldes erreicht. Nach weiteren hundert Metern: Streckenteilung. Alle fahren rechts, nur einer bleibt auf der Strecke. Tvaellen fährt geradeaus. Bis wir es bemerken, ist es zu spät. Aber wir sind uns sicher: Der wusste genau, was ihn mit uns erwarten würde und hat die Gelegenheit, uns abzuhängen eiskalt genutzt. Nur Stopel bleibt hartnäckig dabei: der hing am Hinterrad von Hanka und wollte es unbedingt halten. Abwegige Theorie, schließlich trug sie Bikedress und nicht Lack & Leder wie im Cyclepassion-Kalender. Außerdem haben die bestimmt mit Photoshop an den Bildern gefummelt - aber egal, lassen wir das. Zurück auf die Strecke. Die sich mehr und mehr als das Beste entpuppt, was ich je bei einer offiziellen Veranstaltung gefahren bin. Ein Flowtrail reiht sich an den nächsten, es gibt schnelle Abschnitte, technische Stücke und immer wieder auch tolle Landschaftseindrücke. Die Trails winden sich um rote Felsen, eng durch lichten Lärchenwald, dann verwurzelt zwischen Kastanien durch. Geil. Plötzlich ein Brüller. JB. Hörte sich jetzt nicht unbedingt nach Freudenschrei an. Besser mal anhalten. Nachschauen. Wo ist er denn? In den Wald abgebogen und abgestiegen. Unfreiwillig. "Verletzt?" "Nö." "Am Bike was dran?" "Alles ok.". "Gut." "Aber die Assos" "Was ist mit der Assos?" Er dreht sich um, und ich schaue den Arsch voll an. Also echt den Arsch und nicht den Arsch. Die Hose hat es zerrissen. Komplett. Lachanfall. Zum Glück nimmt es auch JB sportlich. Und auch zum Glück habe ich eine Baggy an und noch mehr zum Glück: wider Erwarten passt sie ihm. Nacktradeln fällt also aus. Weiter. Mit Tempo. Denn habe ich zwar bisher noch nichts von geschrieben aber: wir sind ganz hinten. Also letzter. War ich noch nie, wäre aber eigentlich gar nicht schlimm. Wenn nicht mittlerweile schon die Aufräumkommandos unterwegs wären, um die Streckenmarkierungen zu entfernen. Einmal sind wir dem vorzeitigen Aus schon knapp und nur dank der Nachsicht eines Streckenpostens entgangen. Mittlerweile wird es aber noch knapper, denn wir orientieren uns seit Kilometern nur noch an den Spuren der über 2000 Biker vor uns. Wir geben jetzt – was sein muss, muss sein - ordentlich Gas, holen den Besenwagen-Motoradfahrer ein, dann werden wir auch die rote Laterne los und können es wieder entspannter angehen lassen. Wir sind zurück im Rennen, das eigentlich keins ist. Es folgen: weitere Hammer-Trails, ein paar Treppen, ein Ausflug in die Heide, Felsen, wieder Felsen und noch mal Felsen, dann die letzte Verpflegungsstelle vor dem Ziel. Die mit dem echten Bier. Echtes Bier? Das würde uns bestimmt umbringen. Ab ins Ziel also. Kurze Versammlung aller Helden, Verabschiedung Stopel, Duschen im Hotel, Abendessen. Große Portionen. Viel Quatschen, noch ein Eis, Quatschen und schließlich noch ein Betthupferl-Bier. Ohne. Versteht sich.




*GDPF: nicht übersetz- oder erklärbar und nur für langjährige Leser des KTWR auf MTB-News verständlich

Mittwoch, 17. Oktober 2012

Letzte Dienstfahrt: das kleinste Teammobil der Welt geht in Rente

Nach über 14 Jahren und mehr als 200.000 Kilometern ist es soweit: das vermutlich kleinste Teammobil der Welt geht in seine verdiente Rente. Zwei mal Transalp Challenge, zwei mal Trans Germany, unzählige Tagesrennen und Bikeurlaube - unser Beetle war immer dabei. Klar also, das uns der Abschied schwer fällt, auch die letzte Dienstreise zum Wasgau Bikemarathon war eine eher traurige Angelegenheit. Bleibt die Hoffnung, dass er liebevolle neue Besitzer findet - vielleicht sind sie ja sogar ebenfalls Biker ...



Donnerstag, 11. Oktober 2012

Ganz offiziell: Hier darf gekotzt werden

Packe gerade die Tasche für ein verlängertes Wochenende in der Pfalz. Zum ersten mal steht der Wasgau Bike Marathon auf dem Plan. Checke deshalb nebenbei noch mal alle Infos, die auf der Homepage zu finden sind und lese dabei erstaunliches: Hier darf gekotzt werden. Steht da echt. Im Höhenprofil. Ungefähr am sechsten oder siebten der vielen Sägezahn-Anstiege. Dabei bin ich ganz und gar noch nicht im Renn- und Quälmodus - das Ziel war eine schönes Wochenende mit Freunden. MTB wie früher - chillig, Grillplatte, kein Stress. cruisen statt rasen, am Samstag halt mit Startnummer am Bike. Hatte mir sogar überlegt, die Beinhaare wieder stehen zu lassen, aber die Stoppel kratzen so in der Jeans, Versuch abgebrochen. Und jetzt das. Meinen die das ernst? Oder gibt es an den Verpflegungstellen Alk statt Iso? Die Auflösung – wie immer – demnächst hier ...



Samstag, 6. Oktober 2012

Neue Trainingsrunde: Sieben Seen, Flughafen und 'ne Düne

Training soll Spaß machen, Grundlagentraining macht das leider nicht immer. Erst recht, wenn man jede flache Runde mit dem Rennrad gefühlt schon mindestens 100 mal gefahren ist und die MTB-Alternativen rar sind. Niddauferweg, Mainuferweg, Rheinuferweg, durchs Ried oder doch die Hohe Straße? Alles auch schon zu oft unter den Stollen gehabt, was Neues muss her. Also rein ins Internet und eine Strecke zusammengekllckt. Grundlage - meine beiden flachen Runden durch den Stadtwald, denn da weiß ich zumindest, wo ich bin, sollte sich die Strecke als Rohrkrepierer erweisen. Das Ziel: genug Kilometer für gut 3 Stunden GA-Training, nicht zu viel Asphalt und wenig Höhenmeter. Außerdem versuche ich möglichst viele Seen mitzunehmen - insgesamt werden es sieben. Im Moment ist Baden zwar nicht mehr drin, aber der nächste Sommer kommt bestimmt ... Nach knapp 30 Minuten bin ich fertig, die Strecke steht, es kann losgehen. Und der Plan geht auf: nur zwei der virtuellen Wege sind in der Realität unpassierbar, die Strecke hat wenig Asphalt, ein paar schöne Trails und ein paar perfekte Bade- und Picknickplätze finde ich auch. Dazu passiere ich wie bei jeder meiner Stadtwaldrunden den Flughafen und cruise auf dem Bohlenweg durch die Schwanheimer Düne - fast eine Northshore, aber leider kurz. Zurück nach Frankfurt folge ich dem Main (doch wieder ein Stück Uferweg, Mist), dann stehen flache 77 Kilometer auf dem Tacho und ich bin zurück. Leider klitschnass, denn natürlich regnet es auch heute wieder ...

Die GPS-Daten der Strecke: MTB_Seenrunde







Freitag, 5. Oktober 2012

Trainingsauftakt: Flach durch den Stadwald

Zurück aus dem Urlaub, zurück aus der Trainingspause. Nach mehreren Wochen, in denen ich ohne Pulsgurt und nur zum Spaß unterwegs war, habe ich heute morgen beschlosssen: Schluß mit dem Rumgedudel, Training ist angesagt. Rauf aufs Bike, raus in den Herbst. Nieselregeln, starker Wind – Dreckswetter wie wir es lieben. Naja, ehrlich gesagt haben mir die Bedingungen in der Provence mehr zugesagt, aber man kann es sich ja nicht aussuchen. Vier Stunden später war ich zurück aus dem deutschen Herbst - die erste Grundlageneinheit für die Saison 2013 ist vollbracht. Jetzt hoffe ich, das die Motivation hält und ich wieder die Lust finde, mich regelmäßig zu quälen. Immerhin: schon nächste Woche wartet eine schöne Abwechslung - der Wasgaumarathon und ein Treffen mit vielen Mitstreitern aus dem KTWR-Team von MTB-News steht auf dem Plan.

Die Einheit von Heute in Bildern - flach war's:



Dienstag, 25. September 2012

Aus aktuellem Anlaß: Tour de France kommt 2013 zum Mont Ventoux

Die Gerüchteküche um den Streckenverlauf der Tour de France 2013 - der Jubiläumstour anläßlich der 100. Ausgabe – brodelt zwar schon länger, aber so langsam scheinen sich die Zeichen zu verdichten, dass auch der Mont Ventoux mal wieder auf dem Programm stehen wird. Das vermeldet zumindest heute das Online-Portal cyclingnews.com. Sollte es so kommen gehe ich aber jede Wette ein: ich war vor knapp zwei Wochen öfter oben, als es die Pros an diesem Tag sein werden ...


:)

Montag, 24. September 2012

Vive la France: Zurück aus der Provence

Tolle Dörfer und Städte, weite Lavendel- und Obstfelder, erstklassiger Wein, strahlend blaues, glasklares Meer, leckeres Essen und natürlich der Mont Ventoux: die Provence hat auch außerhalb von St. Tropez viel zu bieten. So viel, dass wir uns nicht auf einen Ort festlegen wollten, sondern den Urlaub wieder zweigeteilt haben. Zuerst Rennradfahren am Mont Ventoux, danach Baden und Schnorcheln in Cassis. Aber ganz zum Stillstand verdonnert war das Rad auch da – logo – nicht. Ein paar Appetithäppchen gibt's vorab, der große, schöne Rest und ein paar GPS-Touren folgen sicher ...




Donnerstag, 6. September 2012

Winter im Sommer: Der Alpenbrevet 2012

Ich stehe am Stand von Specialized, als die SMS des Veranstalters des Alpenbrevet bei mir eintrudelt: Schneefall. Passsperren, Absage. Kurz später erreicht mich der Anruf von JB. Was tun? Außer mir ist noch ein weiterer Mitfahrer auf dem Weg in die Schweiz, ein Alternativ-Programm muss her. Das Problem: ich bin nicht alleine unterwegs, mein Vater ist dabei. Und der muss eigentlich schon am Sonntag morgen zurück. Für mich hieße das: nix geht radfahrtechnisch. Mist. Zumal mich der nächste Anruf von JB gerade erreicht: Alternativprogramm steht - am Sonntag soll das Wetter besser werden, geplant ist, zumindest die kleine Runde als private Tour zu fahren. Mhhh. Frage an meinen Vater: Ginge es eventuell, doch später abzureisen? Geht. Yippeah. Rückruf bei JB: Bin dabei, wir müssen nur früh los. Ok, 7:00 Uhr. Perfekt. Wir informieren alle, dass wir Sonntag jetzt doch später als erwartet zu Hause eintreffen werden, schlendern noch ein wenig über die Eurobike, dann stellen wir uns in den Stau Richtung Schweiz. Bodenseefähre, Zürich – das mistige Navi wählt eine Alternativroute mitten durch die Stadt, das kann mein Garmin besser – Vierwaldstättersee und ab ins Haslital. Im Dunkeln erreichen wir Meiringen, es regnet in Strömen. Taschen ausladen, einchecken, ab zum Essen. Leider teuer. Aber immerhin auch lecker.



Am nächsten Morgen: immer noch Regen. Auch die Temperaturen sind deutlich nach unten gewandert, die Berge schimmern knapp unterhalb der Baumgrenze weiß. Aber in den Wolken zeigen sich ein paar Lücken und es sieht längst nicht so schlimm aus wie angekündigt, ich bin schon bei mieserem Wetter bei Rennen gestartet. Aber ok, ein Rennrad ist kein MTB, Rennradfahrer sind keine Biker – und Passsperren gibt es tatsächlich. Also Wandertour statt Rennrad. Wir nehmen zuerst die Gondel nach oben, leider auch teuer, und plumpsen mitten in den Winter. Sicher 50 cm Neuschnee. Ich baue einen Schneemann, dann machen wir uns auf den Weg nach unten. Zuerst wieder per Gondel - Wanderwege sind unter dem Schnee nicht auszumachen – dann zu Fuß. Fast so gut wie das geplante Rennen: der Pfad führt zuerst noch flach durch eine schöne Almenlandschaft, dann fällt er wurzelig und steiler in den Wald ab, am linken Rand geht es fast senkrecht nach unten: Die Alpbachschlucht Direkt in die Schlucht geht es von oben leider nicht, also weiter runter. Nach einer gefühlten Ewigkeit und einer leckeren Jausenpause mit Bündner Fleisch und Weißbrot aus dem Rucksack, sind wir unten und gehen gleich wieder rauf: die Alpbachschlucht von unten. Schön, aber kurz. Und nu? Zurück ins Hotel? Fußball-Bundesliga? Öde. Also auf zur nächsten Sehenswürdigkeit: Reichenbachfall Steil geht es mit der Zahnradbahn, (leider ebenfalls teuer und einen dreisten Umtauschkurs von 1:1 gibt es extra) nach oben, man erreicht die Bergstation und ab hier geht es zu Fuß weiter. Mittlerweile tun mit die Füße weh, aber was soll's, die Aussicht ist es wert. Und außerdem wartet oben ein Restaurant. Klar, teuer, und den Umtauschkurs legen sie auch hier ganz dreist zu ihren Gunsten aus. Kuchen, ein Kaffee, eine Apfelschorle, Rückmarsch. Wieder am Wasserfall vorbei, immer noch schön, ab ins Bähnli und schon sind wir wieder in Meiringen. Kurz ins Hotel, dann Pizzeria und ins Zimmer. Pennen. Halt. Ich muss noch mit dem Hotelier vereinbaren, dass er mir das Frühstück etwas früher serviert - immerhin will ich um 7:00 Uhr auf dem Rad sitzen. Verhandlungen sind keine nötig, er verspricht mir, dass mir etwas vor die Zimmertür gestellt wird. Jetzt aber: Pennen.



Rrrrring. 6:15 Uhr. Zuerst der Wettercheck: Alles gut. Blauer Himmel, nur ein paar Nebelfelder sind noch übrig. Also nix wie raus aus den Federn. Ich versuche, leise zu sein, um meinen Vater nicht zu wecken und verschwinde im Bad. Dusche, Anziehen, Frühstück. Sollte vor der Tür stehen. Aber da steht nix. Vor den Zimmern rechts und links von uns auch nur gähnende Leere. Na toll. Ich stopfe mir die Trikottaschen mit Riegeln und Gels voll, packe die Kamera, Geld und Handy ein und bin schon auf dem Weg zum Treffpunkt als mein Telefon klingelt. JB. Haben verpennt, der Start verzögert sich um eine Stunde. Mein Vater nimmt die erneute Verzögerung locker. Aber sicherheitshalber beschließen wir: Sollte es doch zu spät werden, lasse ich mich halt unterwegs von ihm aufpicken. Immerhin: die Verspätung verschafft mir die Chance, doch noch im Hotel zu frühstücken. Nach ein paar Scheiben Kranzkuchen, 2 Brötchen und einem Cappuccino bin ich endlich soweit: Aufbruch. Ich rolle zum Treffpunkt, wo ich bereits erwartet werde. Meine Mitfahrer stecken schnell die Räder zusammen, Abfahrt. Raus aus Meiringen und rauf zum Grimsel. Die Steigung ist mäßig, die Landschaft gigantisch: weißbedeckte Gipfel über grasgrünen Almen, darüber ein blauer Himmel mit hingetupften Wölkchen. Alpenkitsch pur. Ich könnte jodeln vor Freude, fürchte aber, dass mich meine Mitfahrer dann in die nächste Schlucht schubsen. Also besser Klappe zu und die Luft für den Anstieg sparen. Denn langsam wird die Straße steiler, Kehre folgt auf Kehre. Hammergeil. Wir erreichen die Passhöhe, schießen Fotos, ich telefoniere mit meinem Vater. Die Idee: er kommt mit dem Auto hinter uns her - das hier ist panoramamäßig besser als die Wanderung, die er eigentlich geplant hatte. Dann Windjacken an und die Bremshebel immer schön im Griff behalten – es geht bergab. Schnell wie der Wind sausen wir nach Gletsch und schon wandert die Kette wieder aufs kleine Blatt: Furkapass, wir kommen. Zuerst aber Fotostopp - die Furkabahn schnauft dampfwolkenkeuchend vorbei. Klick, Klick, Klick, weiter nach Belvedere, der Name passt, die Aussicht ist wirklich schön. Nur vom versprochenen Rhonegletscher ist nicht mehr viel zu sehen, der kümmerliche Rest schwitzt in der Wärme gerade wahrscheinlich genauso viel wie ich. Aber jammern hilft nicht, knapp 300 Höhemeter warten noch. Wir nehmen wieder Fahrt auf und werden plötzlich böse von hinten angehupt. Zum Glück drehe ich mich um, bevor ich den Mittelfinger nach oben recke - mein Vater hat uns eingeholt. Großes Hallo am Furkapss, Fotos, rasend Abfahrt. Nächster Treffpunkt Andermatt. Ich überlege hier abzubrechen und ins Auto zu steigen, aber die Vernunft siegt: so ein Tag muss bis zum Ende ausgekostet werden. Sustenpass ich komme. Wir rauschen durch die Götschenenschlucht nach Wassem, Kette wieder ganz nach links, Abzweig Sustenpass. Tunnel, Kehre, Tunnel, dann zeigt der Pass sein garstiges Gesicht: eine ewig lange Straße ohne Kehren zieht durch ein weites Tal mäßig steil nach oben. Ich hasse diese Dinger. Wenigstens ist für Ablenkung gesorgt: überall bimmeln Kuhglocken, alle paar Minuten taucht ein neur Berg im Blickfeld auf und Mitfahrer, mit denen man quatschen kann, sind auch noch da. Schön. Genauso wie der Kiosk am Straßenrand kurz vor der Passhöhe. JB spendiert Cola für alle, Aufsteigen, Treten, Tunnel, Ziel erreicht. Sustenpass. Hinter uns: eine gigantische Kulisse aus Dreitausendern. Vor uns: eine gigantische Kulisse aus Dreitausendern aus der nur noch die Spitzen herausschauen. Überm Tal spannt sich eine ziemlich dicke Nebeldecke. Fotos machen, Jacken an, Abfahrt. Brrrrr. Kaum sind wir im Nebel wird es kalt. Und ziemlich duster. Gut, dass wir alle mit Lampen bewaffnet sind, rot und weiß blnkend tasten wir uns gen Tal. Dann durchstoßen wir die Nebeldecke nach unten und wir können es laufen lassen. Endlich. Kurzer Gegenanstieg, noch mal kurz berab, Kreisel, Meiringen. Bike einpacken, raus aus dem Bikeklamotten, rein in Jeans und T-Shirt, mich von JB und WT verabschieden und ab Richtung Autobahn. Wird spät werden heute ...



Epilog zur Schweizer Gastronomie und Hotelerie. Die Preise sind gesalzen. Was angesichts des Panoramas zu verschmerzen wäre, und außerdem bin ich ja im Urlaub hier. Aber: das was man dafür geboten bekommt, hält nur in ein paar Ausnahmen mit den Tarifen mit: Hotelzimmer auf dem Stand von 1960, selbst Etagenduschen sind keine Seltenheit. Mittelmäßiges Essen zu Preisen von Sterne-Restaurants und dazu auch oft noch ein eher mittelprächtiger bis unterirdischer Service. Ich werde sicher zum Brevet im nächsten jahr wiederkommen, Urlaub macht man in ähnlich beeindruckender Alpenkulisse woanders zwar nicht unbedingt viel günstiger, aber deutlich besser.