Donnerstag, 31. Oktober 2013

Im Test: mudcatcher rear // mk1

Schutzbleche sind für Pussies. Punkt. Am Rennrad sowieso und auch am MTB ein absolutes No-Go. Denn Schutzblech heißt: irgendein unförmiges, hässliches Plastikteil an Gabel oder Sattelstütze klemmen, das beim ersten harten Trail eh den Abflug macht. Wenn man Glück hat. Wenn nicht, landet es nicht irgendwo in der Botanik (Plastikmüll im Wald, igitt!), sondern in den Speichen. Nix für mich.  Dafür kann ich die unterschiedlichsten Schlammarten am Geschmack erkennen und viele meiner Klamotten ziert ein feiner brauner Streifen, der sich vom Popo bis zum Kragen zieht. Alles halb so wild und außerdem erkennt man daran den echten Biker. Aber zugegeben - das Windelgefühl der nassen Radhose kann nerven. Ziemlich sogar. Doch wie gesagt: akzeptable Abhilfe war weit und breit nicht in Sicht. Dann erreichte mich eine Mail und ich bekam das Angebot den mudcatcher zu testen. mudwas? Klick auf die Homepage und ich entdecke ein dünnes Teil, dass man einfach unter den Sattel klemmt. Hmm, das soll helfen? Immerhin - es versaut nicht den Style, fällt nämlich kaum auf. Also  gut, teste ich das Ding mal. Ein paar Tage später ziehe ich ein echt dünnes Plastik-Produkt (hier würde ich statt "Produkt" gerne "Blech" schreiben aber Plastikblech wäre tatsächlich Blech) mit zwei Nasen aus einem Umschlag. Die Nasen hakt man einfach in die Sattelstreben ein, fertig ist der Schlammschutz.  Dann ging es ab damit in den Wald und ein paar mal auch auf die Straße. Und tatsächlich: das Teil funktioniert. Radhose und unterer Rücken werden zuverlässig vom Beschuss geschützt - zumindest auf dem Renner. Auf dem MTB schützt es auch - bei breiteren Reifen lässt er aber links und rechts etwas Dreck und Nässe durch. Aber auch hier bleibt die Hose deutlich länger trocken als vorher und auch der breite, braune Streifen wird zuverlässig verhindert.







Fazit: Top-Produkt und mit 6,99 Euro auch endlich mal Leichtbau zu einem vernünftigen Preis.

Montag, 14. Oktober 2013

Winterauftakt: der Wasgau Bike Marathon 2014.

In der tiefsten Pfalz kurz vor Lemberg: Mit einem laut vorgetragenen "Bling" meldet mein hypermoderner und mit allerlei Schnickschnack ausgerüsteter Biketransporter den Winter an. Außen-Temperatur bei unter 4°C, laut Bordelektronik besteht Glättegefahr. Die sehe ich auch, allerdings eher auf dem Bike, als akut auf der Straße. Die nämlich ist fast trocken, die Trails dagegen sind mit Sicherheit matschig und schmierig. Denn natürlich hatte der Regengott auch bei meinem Saisonabschluss kein Einsehen, bis zum späten Abend hat es über der Pfalz gekübelt wie aus Eimern. Gut, dass ich immer noch mit den abgefahrenen RaceKing unterwegs bin, die mich schon beim Grand Raid an den Rand der Verzweiflung trieben. Fünf Minuten später bin ich da, steige aus und sofort kriecht mir die Kälte durch die dünne Rennpelle, dazu wabert dichter Nebel über die Hügel. Gerade zu mystisch - wäre da nicht das nervige Bass-Gewummer, das dumpf übers Festivalgelände dröhnt. Meine beiden Kumpels verziehen sich schnell ins Innere der Halle - angeblich um die Toilette aufzusuchen, aber jede Wette: die wollen nur der üblen Mucke und dem bald dazu einsetzenden Geblubber des Event-Dampfplauders am Mikro entgehen. Ich dagegen bekomme die volle Dröhnung der üblichen Spaßbotschaften, die jeden Bike-Marathon beschallen. Dazu zittere ich im Takt, denn mittlerweile hat die feuchte Kälte auch die Extra-Jacke durchdrungen. Endlich kündigt der Moderator den Start an und schon geht es los. Gemütlich. Denn wie immer ist auch der zwanzigste Wasgau Bike Marathon eigentlich gar keiner. Keine Zeitnahme, kein Stress. Theoretisch zumindest stimmt das. Praktisch versuche ich gerade vergebens die Kurbel rumzuwuchten, Runterschalten geht nicht mehr. Schaltzug gerissen, Stress pur. Prima. Und Danke auch an die Mechaniker, die erst ein paar Tage zuvor das komplette Bike auf den Kopf gestellt haben. Jetzt brülle ich meinen Kumpels hinterher, denn ich habe natürlich an alles gedacht. Bis auf Werkzeug. Zum Glück sind die beiden Sicherheitsfanatiker, alles ist dabei und wahrscheinlich hätten sie unterwegs auch kurz ein Atomkraftwerk reparieren können - jedenfalls schaltet mein Bike schnell wieder und es kann weitergehen. Was kommt ist genial: viele tolle Trails, die üblichen bizarren Felsformationen und Verpflegungen, an denen man echt mal Pause machen kann. Es gibt Schoko-Kuchen, Sand-Kuchen, Wurst-Brötchen, Käse-Brötchen, Wurst-Käse-Brötchen, heiße Brühe ... spätestens an der zweiten Verpflegung habe ich die Startgebühr zweimal aufgegessen. Zusatzgewicht, gut für den Formaufbau. Den ich offensichlich dringend nötig habe, denn obwohl wir es sehr ruhig angehen, bin ich recht schnell recht platt. Kein Wunder, die Anstiege sind knackig und die Strecke lang. Außerdem haben die Organisatoren bei den Höhenmeterangaben ordentlich geflunkert - statt der angekündigten 2000 und ein paar Zerquetschten nähern wir uns langsam aber sicher der 2500er-Marke. Nach sechs und einer halben Stunde geht es dann endlich in den letzten Anstieg. Oben schnell ein Weißbier (Alkoholfrei natürlich) am Bio-Racer-Verpflegungsstand und dann rauschen wir ins Ziel. Es folgt das übliche Ende: Bratwurst, Cola, Bike einpacken und Heimweg. Mit im Gepäck: die Erinnerung an eine tolle Tour mit Freunden. Und ein dickes Finisher-Nappo. Fortsetzung? Hoffentlich im nächsten Jahr in kompletter Besetzung.



Dienstag, 8. Oktober 2013

Zwei-Meter-Regel Baden-Württemberg: Mitmachen und Regel killen.

In Hessen konnten wir das neue Waldgesetz mit seinen absurden, bikerfeindlichen Regelungen verhindern, jetzt ziehen die Radfahrer in Baden-Württemberg nach. Ebenfalls mit einer Online-Petition kämpfen sie gegen die bestehende 2-Meter-Regel und können dabei natürlich jede Unterstützung brauchen. Deshalb unbedingt die Petition unterschreiben - jede Stimme zählt: