Dienstag, 24. Februar 2015

Im Test: Lupine PIKO TL Minimax

Günstiger Chinaböller, Eigenbau oder High-End aus Europa – kommt der Herbst, kommt die Frage nach der richtigen Radlampe. Genau so vorhersagbar sind die Diskussionen, die folgen. Dem einen ist seine Lupine, Hope oder Supernova heilig, für den anderen sind das nur teure Statussymbole, die kein Mensch wirklich braucht. Die Alternativen kommen meist aus China oder dem eigenen Hobbykeller. Beides ist unbestritten günstiger als die Luxuslösungen – jedenfalls wenn man die eigenen Arbeitsstunden und die eventuell regelmäßig fälligen Neuanschaffungen aufgrund der nicht in jedem Fall überzeugenden China-Qualität mal außer Acht lässt. Ich selbst habe diverse Versuche mit günstigen Lampen unternommen. Beendet habe ich sie früher oder später regelmäßig im dunklen Wald. Entweder hatten sich Kabel losgerüttelt, der Akku gab schlagartig den Geist auf oder die Lampe verabschiedete sich gleich auf Nimmerwiedersehen im dichten Tann, weil die Lenkerhalterung dem Lenker plötzlich die Ehe kündigte. Die Folge war in jedem Fall gleich: sehr plötzliche Nacht und auch sehr plötzliche Schmerzen. Die Konsequenz: Homepage von Lupine aufsuchen, Bestellknopf drücken und wenig später eine Lupine Betty in der Hand halten. Eine erhellende Erfahrung. Allerdings eine ganze Weile her und die Lampenentwicklung ist rasant. Was gestern noch hell war, ist heute stockfinster. Was gestern noch klein und leicht war, ist heute klobig und schwer. So kam zur Betty auch eine Piko. Wieder eine erhellende Erfahrung. So gut, dass ich mir sicher war: das war’s – eine weitere Lampe brauche ich sicher nie mehr. Denkste. Denn mittlerweile bin ich auch auf dem Rennrad oft in den Alpen unterwegs und da gibt’s nicht nur viele Berge (schön), sondern auch viele dunkle Tunnel (nicht schön). Eigentlich kein Problem – wenn sowohl Betty als auch Piko nicht von einem externen Akku gespeist würden. Externer Akku heißt: Platz in der Trikottasche geht flöten und der ist wichtig. Rucksack auf dem Renner geht nämlich gar nicht. Schon wegen der Stylepolizei aber auch mein Rücken mag das gar nicht. Gut, dass es die Piko auch als Taschenlampe mit integriertem Akku gibt. Aber der Preis? Erst mal sehen, was die Konkurrenz so hat. Flugs eine Anfrage bei MTB-News gestartet und das Ergebnis war wie immer: meine Anforderungen – sauhell, klein, leicht, sicherer Halter – wurden komplett ignoriert, brauchbare Tipps waren selten. Dafür gab es selbstverständlich den üblichen Glaubenskrieg. Angesehen habe ich mir letztendlich verschiedene Taschenlampen von Fenix und die Lezyne Macro-Drive. Um es vorweg zu nehmen – es blieb bei kurzen Tests. Verarbeitung und Lichtausbeute waren gut genug für meine Bedürfnisse – die Lenkerhalterungen waren das Problem. Längere Pflasterpassagen oder ein paar Schlaglöcher und die Lampen leuchteten überall hin, nur bedauerlicherweise nicht mehr nach vorne, Nicht unbedingt das, was ich brauche, wenn ich mit mehr als 50 km/h bei einer Abfahrt in einer Tunnel rase. Also doch die Lupine Piko Minmax TL: Zwei Tage nach der Bestellung war sie da, zusammen mit dem Toolfree-Lenkerhalter. Aufgeladen, montiert - toll ist. das der Halter ganz ohne Werkzeug mit Lampe und Lenker verheiratet werden kann – und schon ein paar Tage später beim Alpenbrevet das erste mal getestet. Das Ergebnis: Die Lampe ist nicht nur hell genug für den dunkelsten Tunnel, sie ist auch klein und leicht und vor allem: sie sitzt im jeder Situation bombensicher am Lenker. Anforderungen voll erfüllt also.




Noch ein paar technische Daten: Die Piko TL ist in fünf Stufen regulierbar, in der hellsten Stufe (1200 Lumen / Herstellerangabe) schafft der Akku 1:20 Stunde, in der für normale Nightrides völlig ausreichenden dritten Stufe (450 Lumen) 3:30 Stunden. Zum Lieferumfang gehört ein Ladegerät

Donnerstag, 19. Februar 2015

MTB-News: Von Muschis, blassrosa Lautsprechern und dem großen Nichts.

Fakten über die Muschi deiner Freundin, rasierte Muschi (Tutorial), Muschiwitze – kaum gibt man Muschi in die Suchmaske ein, liefert Google zuverlässig und schnell wie immer die passenden Ergebnisse. Kurz stelle ich mir vor, was passiert, wenn ich statt der Web- die Bildersuche füttere, aber ich häng’ an meinem Arbeitsplatz.

Was Google nicht findet: Muschi, mountainbikender Möchtegern-Venn-Diktator in rosa Unterwäsche. Den findet man aber neuerdings bei MTB-News. Immer Mittwochs, vermutlich wegen der schönen Alliteration. Obwohl ich mir gar nicht mal so sicher bin, dass der Texter der Muschi am Mittwoch-Zeilen überhaupt so genau weiß, wie das funktioniert mit so einer Alliteration.

Nicht schlimm, Wissen wird ja sowieso überbewertet. Größenwahn regiert, Erst Recht gilt das in einem MTB-Forum. Wer fährt den dicksten Reifen, bei wem federt die fetteste Gabel? Wer hat die schönsten rasierten Beine, wer knallt am fotogensten auf den hipsten Helm. Und natürlich – wer tritt am festesten? Nicht nur aufs Pedal, sondern vor allem und zuerst gegen jeden, der anderer Meinung ist, als man selbst. Mann gegen Mann, ganz so wie in einem echten Rennen in echtem Matsch im echtem Leben. Nur das hier nicht der fitteste gewinnt, sondern der lauteste, schrillste, bunteste.

Du hast nichts zu sagen? Sag es einfach in Großbuchstaben. Brüll das Nichts raus, verpacke es bunt und mach ein rosa Schleifchen drum und schon hast Du Deine eigene Kolumne. Ewiger Ruhm, Fanboys, Autogrammanfragen, Groupie-Blowjobs. Beim Rennen muss man dafür treten, bis einem das Pipi aus den Augen und das Laktat aus dem Mund schießt, hier reicht es, ein paar Buchstaben direkt von der Tastatur ins digitale Gedächtnis zu klopfen. Ganz ohne Umweg übers Gehirn.

Wer das bedauerlich findet, wirkliche Inhalte fordert oder wenigstens Humor, der nicht so abgestanden ist, wie die Muschi-Witze, die man über Google findet und das Nichts trotz der tollsten Verpackung nach wie vor einfach nur für Nichts hält – ihr seid fehl am Platz. Bei Muschi am Mittwoch. Und wenn es so weitergeht wohl bald auch bei MTB-News.

Mittwoch, 18. Februar 2015

Mountainbikes? Wer braucht schon Mountainbikes.

Ein Rennrad ist für die Straße, ist für die Straße, ist für die Straße ... oder auch nicht. Schönes Werbevideo von Ciclicorsa, das zeigt, das auf dem Renner viel mehr geht, als nur Asphalt.