Mittwoch, 12. Dezember 2012

Im Test: Elite Deboyo und Zefal Arctica.

Was trinkt der Biker, wenn es draußen schneit und friert? Eistee. Haha. Aber gut - gegen schlechte Witze kann man wenig ausrichten, gegen eisgekühlte Unterwegsflüssigverpflegung schon. Man kaufe einfach eine der vielen isolierten Thermo-Bikebottles und freue sich mindestens zwei Stunden lang über ein belebendes Heißgetränk während die Füße am Pedal langsam aber sicher festfrieren. Ist es so einfach? Natürlich nicht - schon mein erster Selbstversuch mit der Elite Nanogelite schlug kläglich fehl und bestätigte mal wieder, das Werbeversprechen mit der Realität nicht unbedingt übereinstimmen müssen. Raus mit der Nanogelite, rein mit der Zefal Arctica. Imposanter Name, versprochen wird, das Getränk über 2 Stunden optimal temperiert zu halten. Jetzt kann man über die Definition von "optimal" sicher trefflich streiten - aber ein ziemlich heiß eingefülltes Getränk bei knapp 0°C Außentemperatur in knapp einer Stunde in ein eiskaltes zu verwandeln, ist es für mich jedenfalls nicht. Immerhin: der Tee blieb noch gut weitere 60 Minuten trinkbar, erst dann bildeten sich die ersten Eiskristalle. Gleichzeitig am Bike: Die Elite Deboyo. Laut Hersteller die erste Thermoskanne für den Wettkampf-Einsatz. Viel wichtiger für mich: Satte 12 Stunden soll die Flasche warmhalten. Selbst wenn davon nur die Hälfte wahr wäre, wäre es fast noch zu schön, um wirklich wahr zu sein. Der erste Trinkversuch nach 60 Minuten: Tee ist fast noch so heiß, wie nach dem Einfüllen. Hui. Ab jetzt nutze ich die Flasche in Abständen von ungefähr 15 Minuten und werde echt überrascht. Auch nach zwei Stunden, ist der Tee noch ordentlich warm - aber je leerer die Flasche wird, desto schneller kühlt sich auch das Getränk ab. Nach 2:45 Stunden - länger dauerte mein Training nicht – dann der letzte Schluck aus der Flasche: lauwarm. Also gute drei Stunden, statt der versprochenen 12. Aber schon damit um Längen besser als die Nanogelite und die Arctica. Noch länger sollte die Deboyo funktionieren, wenn man statt dem Bikebottle-Verschluß den zum Lieferumfang gehörenden Themodeckel nimmt - aber damit ist die Flasche nur noch bedingt biketauglich.


Fazit: Die Zefal Arctica ist für mich nicht wirklich wintertauglich, ein ganz klarer Fehlkauf. Ganz anders als die Elite Deboyo, die auch bei längeren Wintertouren noch ein warmes Getränk liefert. Kauftipp.







2 Kommentare:

wolfgang hat gesagt…

Hi.
Habe selbst etliche Kühlflaschen ausprobiert und muss sagen bzw. dir zustimmen, dass die Deboyo die beste ist, was das Speichern von Wärme oder Kälte betrifft.

Einziger Wehrmutstropfen, dass beide Verschlüsse nicht dicht sind, wenn man sie auf den Kopf stellt.

Wenn die Flasche mit Kohlesäurehältigem gefüllt im Rucksack transportiert wird (d.h. nicht aufrecht stehend, sondern liegend), dass diese ausrinnt :-(.
Selbst mit dem Thermodeckel was eigentlich nicht sein sollte.

mfg wo

Jörg alias Bergfahrer: hat gesagt…

Hi Wolfgang,

kohlensäurehaltige Getränke funktionieren in keiner Flasche, die ich kenne - jedenfalls nicht am Bike oder Rennrad. Das Gerüttel und Geholpere bringt die Verschlüsse der normalen Flaschen zum Explodieren, bei den besseren Verschlüssen tritt das Getränk zwar nicht so explosionsartig aus, aber auslaufen tut es dennoch.