Freitag, 21. März 2014

Wieder da: mein Rad-Koffer. Immer noch da: mein Ärger.

Vorgestern am späten Abend klingelt es an der Tür. Davor steht ein schwer schuftender Angestellter einer Spedition. Im Gepäck hat er meinen Radkoffer. Endlich. Das vorläufige Ende dreier Tage, die mich fast in den Wahnsinn trieben und der Höhepunkt eines skurrilen Odyssee. Denn nachdem ich über 48 Stunden kang vergeblich versucht hatte, irgendeinen Entscheidungsträger bei Air Berlin ans Telefon zu bekommen, verbrachte ich die halbe Nacht von Dienstag auf Mittwoch mit geheimdienstähnlicher Tätigkeit. Mit der Hilfe diverser Suchmaschinen forsche ich nach allen möglichen Nummern von Geschäftsführern und leitenden Angestellten, der am Vorgang beteiligten Firmen. Ich identifiziere ungefähr ein Dutzend, die ich noch nicht kannte, morgens  um  07.30 Uhr beginne ich damit, sie abzutelefonieren. Besetzt, Leitung tot, Warteschleife … dann endlich nimmt jemand ab. Es ist der Geschäftsführer einer der Firmen, bei der bisher kein Durchkommen war. Seine Versuche mich abzuwimmeln, ignoriere ich und nach ungefähr zehn Minuten ist ihm klar, dass er mich nicht los wird und das ziemlich viele gute Gründe dafür sprechen, sich doch um den Fall zu kümmern. Er verspricht, einen seiner kümmerlichen elf Mitarbeiter darauf anzusetzen. Keine drei Stunden später bekomme ich einen Anruf: mein Koffer wurde lokalisiert und sofort ins nächste Flugzeug nach Frankfurt gepackt. Ich kann es nicht glauben, rufe sicherheitshalber bei Lost & Found an und bekomme die Bestätigung - mein Koffer ist unterwegs. Gleichzeitig erhalte ich eine Mail des Premium-Kundendienstes (bin ganz normaler Economy-Kunde) mit einer, der ersten!, Entschuldigung, vielen Ausreden und einem angesichts des Stresses und Ärgers lächerlichen Entschädigungsangebots. Also Ende gut, alles gut? Nein. Denn erstens ist mein Ärger noch lange nicht verraucht, zum anderen macht Air Berlin genauso weiter. Auch heute wird wieder massenhaft Gepäck stehen gelassen, auch heute werden wieder zig Passagiere mit dem Kundendienst von Air Berlin kämpfen müssen. Also: besser eine andere Airline suchen, wenn es gar nicht anders geht: unbedingt alles, was man zum Training zwingend braucht, ins Handgepäck packen. Denn außer einem pappigen Brötchen hat man von Air Berlin absolut keinen Service zu erwarten ...







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