Dienstag, 24. Juni 2014

Kleine Backstunde: Reiskuchen für Rennfahrer.

Meine normale Ernährung im Rennen? Muss schnell Energie liefern, gut zu verarbeiten sein und zumindest halbwegs schmecken. Logisch, dass ich wie die meisten Radsportler auf Gels setze. Bei mir funktioniert das gut – auch bei Marathons, bei denen ich mal sechs Stunden im Sattel sitze. Allerdings – schon beim bloßen Gedanken daran, mich auch beim 24-Stunden-Rennen nur über die klebrige Chemie-Pampe zu versorgen, drehte sich mir der Magen um. Es musste also was anderes her. Nudeln? Sicher eine Möglichkeit, aber Zeit zum Kochen hatten wir nicht und kalt sind sie jetzt auch nicht so der Bringer. Grillen? Wäre lustig – wenn man nur zum Spaß und mit ausreichenden Pausen zur Verdauung unterwegs wäre. Langes Grübeln, dann erinnerte ich mich an Silberlinge und ein altes Reiskuchen-Rezept aus dem Tour-Magazin. Das Rezept war schnell gefunden, die Umsetzung klang denkbar einfach. Also los. Für ein ganzes Backblech braucht man:

• 500 g Milchreis
• 1l fettarme Milch
• 1l Wasser
• 400 g Trockenobst nach Belieben - Backpflaumen sollte man meiden
• ein halber Apfel
• eine Prise Salz
• 4 EL Zucker
• Zimt

Aus den Zutaten Reiskuchen werden zu lassen, ist kein Hexenwerk und erfordert deutlich weniger Geschick als zum Beispiel Bremsbeläge zu wechseln. Machbar also auch ganz ohne Hilfe der Freundin oder Frau. So geht’s:

• Milch bzw. Milch- / Wasser-Mischung aufkochen
• Milchreis dazugeben, 5 Minuten aufkochen und 30 min quellen lassen
• Trockenobst und halben Apfel in kleine Würfel schneiden
• Nachdem der Milchreis aufgequollen ist, Obst hinzugeben und mischen
• Salz hinzugeben, mit Zucker und Zimt abschmecken
• Masse auf dem Backblech verteilen und glatt streichen
• Im vorgeheizten Backofen 25-35 min goldbraun backen (180°C Umluft, 200°C Ober- und Unterhitze
• Abkühlen lassen
• In Riegelform schneiden und die Riegel zu zweit in Alufolie wickeln.
• Einfrieren, was man nicht sofort verbraucht und nach Bedarf auftauen (geht praktischerweise direkt in der Trikottasche)


Das Ergebnis: Sehr leckere Riegel, die ziemlich viel Energie liefern. Werden sie frisch verzehrt, sind sie außerdem auch noch ziemlich feucht und erzeugen kein zusätzliches Durstgefühl wie die meisten der kaufbaren Riegel. Dazu sind sie leicht verträglich und haben mir auch nach gut zwei Dutzend keine Magenprobleme gemacht. Eine erstklassige Ernährung also gerade für Langstrecken-Events. Allerdings: kann man zum Verzehr nicht anhalten oder eine Pause nutzen, sollte man sie unbedingt vorher einfrieren. Dann werden sie fester und das Essen auf dem Rad gestaltet sich leichter ...


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