Montag, 7. Mai 2012

Training in der Sonne: Mallorca mit dem Rennrad


Graupelschauer, Schnee, salzige Straßen – der Winter hat Deutschland nach wie vor fest im Griff. Also nix wie weg in die Sonne. Nach Alcudia, Mallorca. Was unzählige Radsportler schon tausendfach getan haben, ist für mich ein ganz neues Erlebnis. Schließlich bin ich zum ersten Mal überhaupt auf der Lieblingsinsel der Deutschen. Grund genug für einen Erlebnisbericht:

Der Flug: gebucht bei Air Berlin gestalteten sich die An und Abreise stressfrei und problemlos – trotz dem riesigen Bikekoffer im Gepäck. Frühstücken sollte man aber besser nicht im Flieger, das „Gourmet“-Sandwich ist ungenießbar aber dafür extra pappig.

Das Hotel: Das Vanity Golf direkt am Strand von Alcudia ist perfekt. Die Zimmer sind schön eingerichtet, die Betten sind super bequem und auch das Essen ist gut. Sowohl beim Frühstück als auch beim Abendessen gibt es nichts zu meckern – lediglich das Müsli-Buffet könnte ein bisschen umfangreicher sein. Abends gibt es Fisch, Fleisch und immer diverse Pasta bzw. Reisgerichte. Dazu ein großes Salatbuffet. Ideal für Sportler also, die nach einem harten Trainingstag die Speicher wieder füllen müssen. Ideal auch: die Poollandschaft. Die ist so einladend gestaltet, dass man sich morgens schon fast einen wolkenverhangenen Himmel wünscht, um der Versuchung „Sonnenbaden“ nicht zu erliegen.


Die Touren: Nachdem ich in 11 Tagen kreuz und quer über die Insel gedüst bin, glaube ich fast, dass es auf Mallorca keine Touren gibt, die nicht schön sind. Doch natürlich gibt es Unterschiede. Die für mich eindrucksvollsten Touren hier:


Cap Formentor: Klar ist der Asphalt grob, die Straße teilweise mit Kies übersät und der Tunnel dunkel. Aber für mich eine absolute Muss-Tour. Landschaftlich eindrucksvoll, nicht zu schwer und daher prima auch als Einroll-Tour fahrbar. Prima auch der Abstecher zum alten Leuchtturm (Abzweig am Busparkplatz am ersten Aussichtspunkt).

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Sant Salvador: Von Alcudia zum Wallfahrtsort Sant Salvador. Zuerst flach durch die Inselmitte, dann steil in unzähligen Kehren hinauf zum höchsten Punkt der Tour. Oben angekommen bietet sich ein grandioser Rundblick über die gesamte Insel. Anschauenswert ist aber nicht nur die Landschaft, sondern auch die Trikots des mallorquinischen Radweltmeisters Guiliermmo Mortimer, die in der Kirche zu bestaunen sind.

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Llucmajor: Super Tour durch die Inselmitte nach Llucmajor und weiter an die Küste bei der Cala Pi. Von dort immer am Meer vorbei bis s’Arenal, bevor es dann über Santa Maria del Cami, Alaro und Lloseta hügelig zurück nach Alcudia geht

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Mallorca_King: Da während meines Aufenthalts die Ma-10 bei Lluc gesperrt war und somit Sa-Calobra leider für mich nicht sinnvoll fahrbar war, brauchte ich unbedingt eine alternative Königsetappe von Alcudia aus. Die hier hat sich das Prädikat redlich verdient: kann man sich anfangs noch bequem und flach einrollen, folgt ab Esporles Hügel um Hügel. Bald biegt man auf die Küstenstraße MA-10 ab – unbedingt Pausen in Velldemossa und Deia einplanen falls man es nicht eilig hat – und folgt ihr bis Soller. Wer will, nimmt hier noch den Abzweig zum Port de Soller bevor es dann über den Col de Soller, Orient und Lluc zurück nach Alcudia geht.

Alternativer Rückweg für alle, denen die Zusatzhöhenmeter nach Orient zu viel sind: Ab Bunyola wieder Richtung Santa Maria del Cami, nach ca. 9 Km links ab Richtung READS Restaurant. Diesem Sträßchen dann einfach nach Alaro, Lloseta und Inca folgen. Von Inca über Buger zurück nach Puerto Alcudia

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Cala Rajada: Sehr schöne Tour über die Küstenstraße nach Arta. In Arta lohnenswerter kurzer Abstecher auf einem kehrenreichen Sträßchen zur Ermita de Betlem. Zurück nach Arta und Cala Ratjada. Wer hier nicht noch rauf zum Leuchtturm will, fährt gleich weiter nach Cala Millor und von da aus zurück nach Arta bevor es dann auf dem Anfahrtsweg wieder zurück nach Alcudia geht.

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Kloster LLuc
: Eigentlich kommt man hier immer wieder vorbei, sobald man in die Berge des Tramuntana-Gebirges aufbricht. Doch auch als Kurztour durchaus lohnend. Von Alcudia geht es zunächst flach über Sa Pobla, Buger, Campanet nach Selva bevor der Anstieg zur Tankstelle – einem bekannten Rennradler-Treffpunkt mit Einkehrmöglichkeit – beginnt. Die Straße ist in einem echt bedauernswerten Zustand – deshalb ist es besser die Route in der hier vorgestellten Richtung zu fahren. Bergauf tun die Schlaglöcher nicht ganz so weh. Nach der Tankstelle geht es zunächst noch in leichtem Auf und Ab, dann endlich nur noch bergab über Pollenca, einem schönen Ort mit netten kleinen Cafes und Restaurants, die zum Einkehren einladen, nach Alcudia.

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Sineu_Petra: Perfekte Tour zum Einrollen, und um die ersten Eindrücke zu sammeln. Zunächst sehr flach an der Küste vorbei, geht es dann leicht hügelig nach Sant Llorenc des Cardassar und Manacor. Weiter auf kleinen Sträßchen durch die Felder und unzählige Orangenplantagen nach Petra und Sineu (Mittwochs Viehmarkt). Über Llubi und Muro geht es zurück zum Ausgangspunkt der Tour.

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Orient
: Eine Klassiker-Tour auf Mallorca. Von Alcudia geht es flach über Muro, Sineu und Santa Maria del Cami. Weiter nach Bunyola – übrigens der Heimatort des Rennradprofis Antonio "Toni" Colom. Hier lohnt sich eine Einkehr, denn ab jetzt geht es meist bergauf nach Orient und Soller. Auf der folgenden Abfahrt nach Lloseta kann man sich erholen, bevor es dann ab Caimari wieder rauf zur Tankstelle geht. Von dort über Pollenca zurück nach Alcudia.

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Bergfahrer

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